Handhabung

Auf die Technik kommt es an

Neben der Einhaltung des Pumpplans ist die richtige Pumptechnik für den Erfolg deiner Pumpstill-Reise essentiell. Deine Milchmenge lässt sich nur steigern oder erhalten, wenn deine Brust regelmäßig gründlich entleert wird. Die Regelmäßigkeit stellst du über den Pumpplan sicher, die Gründlichkeit über die richtige Technik. Dabei musst du herausfinden, welche Methoden für dich am besten funktionieren und diese auch immer wieder anpassen.

Beidseitig pumpen

Medela PersonalFit PLUS*

Kommt deine Milchpumpe aus der Apotheke, hast du ein Zubehör-Set dazu bekommen –  allerdings nur eines. Mit diesem Set kannst du immer nur eine Seite zurzeit abpumpen. Besser ist es jedoch beide Seiten gleichzeitig zu entleeren. Erstmal spart es logischerweise sehr viel Zeit, der Abpumperfolg ist aber auch deutlich größer. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die beidseitig abpumpen, im Durchschnitt 18% mehr Milch haben.

Du kannst mit fast allen gängigen Milchpumpen beidseitig abpumpen. Ich lege dir also ans Herz, dir auf jeden Fall ein zweites Pumpset zu gönnen, auch wenn du dieses selbst bezahlen musst. Du sparst damit viel Zeit und bekommst sogar noch mehr Milch.

Freihändig abpumpen

Mit einem speziellen Pump-BH oder einem präparierten Sport- oder Still-BH kannst du freihändig pumpen, sodass du während des Pumpens auch noch andere Dinge tun kannst wie dein Baby zu füttern oder (und das ist wie im nächsten Abschnitt erklärt sehr wichtig) gleichzeitig deine Brüste zu massieren. Vor allem wenn du beidseitig abpumpst ist es sehr sinnvoll freihändig abzupumpen, da du ansonsten während des ganzen Pumpvorgangs beide Hände nicht benutzen kannst.

Handarbeit ist gefragt

Ein Baby kann deine Brust effektiver entleeren als eine Pumpe, aber deine Hände könne wahre Wunderhelfer für deine Milchmenge sein.

Viele Frauen sehen die Pumpzeit als eine Art „Freizeit“ an, während der sie fröhlich am Handy daddeln oder ähnliches machen können. Aber das ist leider nicht so, denn du brauchst deine Hände. Das Ausmassieren der Milch hat mir sehr viel gebracht und ist auch in Fachkreisen einer der Tipps für ein gutes Pumpergebnis.

Welche Technik wende ich an?

Medela Still-BH*

Massiere deine Brust ein wenig vor. Schließe die Pumpe wie gewohnt an und beginne mit der Stimulationsphase. Fließt deine Milch, schalte in den Abpumpmodus und stelle dein Vakuum ein. Nun beginnt das Ausmassieren:

Streiche für den Beginn mit beiden Handflächen oder mit den Fingerknöcheln erst die eine Brust kräftig entlang (es sollte aber niemals wehtun), dann die andere Brust. Du wirst sehen, es fließt gleich viel mehr Milch auf einmal durch die Brusthauben. Ich finde auch, dass dies den anfänglich leicht unangenehmen Abpumpvorgang deutlich angenehmer macht. Wiederhole diese Bewegungen an jeder Brust zwei bis drei Mal.

Nun kannst du entweder kurz Pause machen, während die Vormilch fließt oder bereits mit dem eigentlichen Ausmassieren beginnen. Streiche dafür weiter mit den Handflächen oder Fingerknöcheln kräftig deine Brust entlang (die Hände sollten parallel liegen und von ganz außen bis hin zur Brusthaube streichen – eine Hand beginnt unter deinem Arm, die andere zwischen beiden Brüsten). Haben sich deine Brüste schon etwas entleert und sind weicher geworden, kannst du auch deine Daumen zur Hilfe nehmen. Streiche immer von außen nach innen und versuche so die gesamte Brust gut zu entleeren. Massiere deine Brust also begonnen von rechts und links zu den Brusthauben hin, von oben und unten zu den Brusthauben hin und diagonal. Hast du eine Brust gut ausgestrichen, kommt die andere an die Reihe.

Mit dieser Technik wechselst du zwischen den Brüsten hin und her, bis bei beiden keine Milch mehr kommt. Du kannst auch zwischendrin immer kurz Pausen machen.

Sollte eine Brust deutlich weniger Milch produzieren als die andere, so kannst du auch dieser Brust mehr Aufmerksamkeit schenken und sie ganz besonders ausgiebig massieren. Du wirst sehen, schon nach wenigen Tagen erhöht sich deine Milchmenge deutlich, da die Brust besser entleert wird. Einen weiteren Vorteil hat das Massieren auch noch: Du kommst an die gute, fettreiche Milch und pumpst nicht immer nur die dünne Vormilch ab.

Wärme öffnet

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen, Wärme öffnet die Milchgänge und sorgt dafür, dass die Milch besser fließen kann. Sorge also dafür, dass der Raum, in dem du pumpst gut geheizt ist und du während des Pumpens nicht frierst. Dafür kannst du dich gerade abends oder morgens auch in eine Decke einkuscheln.

Besonders gut hilft es vor dem Pumpen eine heiße Dusche oder ein heißes Bad zu nehmen. Ich selbst dusche immer vor meiner letzten Pumpeinheit am Abend und bereits bevor ich die Pumpe anschließe, läuft die Milch. Natürlich kannst du nicht vor jeder Pumpeinheit duschen, aber vielleicht schaffst du es dies morgens oder abends in deinen Tagesablauf zu integrieren.

Möchtest du deinen Milchfluss ganz besonders fördern, dann erwärme ein Kirschkernkissen (oder ein anderes Wärmekissen) und lege es vor und während des Abpumpens auf deine Brust.

Kälte schließt

Im Umkehrschluss hemmt Kälte deinen Milchfluss. Wenn du deine Milchmenge verringern möchtest oder unschönes Auslaufen verhindern willst, kannst du nach jedem Abpumpvorgang ein Kühlpack aus dem Kühlschrank (nicht aus dem Gefrierfach) auf deine Brüste legen und sie einige Minuten lang kühlen.

Neben der richtigen Technik zur Entleerung der Brust, ist das regelmäßige Abpumpen eine Grundvoraussetzung für den Pumperfolg. Hier findest du eine Anöeitung für deinen persönlichen Pumpplan:

Der individuelle Pumpplan


Wir nutzen Affiliate Links, die mit * gekennzeichnet sind. Durch Klicken dieser Links entstehen keine Mehrkosten für dich.